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Verzinsung ist nicht gleich Nettorendite

Bei Lebensversicherungen sollte man wichtige Begriffe kennen, um Werbung und Wirklichkeit unterscheiden zu können.

Wien/Ker. Wenn eine Lebensversicherung eine Verzinsung von vier Prozent jährlich verspricht, heißt das noch lange nicht, dass das Kapital des Kunden mit vier Prozent verzinst wird. Stattdessen wird nur der sogenannte Sparanteil verzinst. Ein Überblick über die wichtigsten Begriffe:

Sparanteil: Von der eingezahlten Prämie des Kunden werden die Versicherungssteuer, Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie Risikoprämie (für den Ablebensschutz) abgezogen. Was danach übrig bleibt, wird als Sparanteil bezeichnet. Das ist jener Betrag, der tatsächlich von der Assekuranz veranlagt wird. In der Praxis macht der Sparanteil zwischen 75 und 85 Prozent aus.

Garantierter Zins: Bei Lebensversicherungen bekommen die Kunden einen garantierten Zinssatz zugesprochen. Der liegt seit dem 1. April bei zwei Prozent. Aber Vorsicht: Der Garantiezins wird auf den Sparanteil bezogen. Es kann also trotz der garantierten Verzinsung vorkommen, dass die eingezahlten Prämien höher sind als jener Betrag, den der Kunde am Ende der Laufzeit herausbekommt.

• Damit das nicht passiert, schütten die Assekuranzen über den Garantiezins hinaus eine Gewinnbeteiligung aus. Wenn die Versicherung die Prämien gut anlegt, soll das dem Kunden zugute kommen. Somit erhöht sich die Verzinsung für die Lebensversicherung. Letzteres nennt man Gesamtverzinsung. Sie ergibt sich also aus dem Garantiezins und der Gewinnbeteiligung und bezieht sich auf den Sparanteil.

Nettorendite: Das ist die Gesamtverzinsung bezogen auf das eingezahlte Kapital des Konsumenten. In der Praxis liegt die jährliche Rendite bei 1,5 bis 2,5 Prozent.

(Quelle: "Die Presse", Print-Ausgabe, 07.04.2011)

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