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Versicherungen sehen 2011 nüchtern

Die Branche erwartet ein deutlich niedrigeres Wachstum als 2010, am besten sieht es noch für die private Krankenversicherung aus

Wien - Die heimischen Versicherungen erwarten für heuer weniger Wachstum: In ihrer aktuellen Prognose geht die Branche von einem Prämienzuwachs von 1,4 Prozent auf rund 17 Mrd. Euro aus. Im Februar war noch mit einem Plus von 1,7 Prozent gerechnet worden. 2010 stiegen die Prämieneinnahmen um 2,0 Prozent auf 16,75 Mrd. Euro, geht aus den endgültigen Daten des Versicherungsverbandes hervor. Die Versicherungsleistungen verringerten sich um 3,1 Prozent auf 11,8 Mrd. Euro.

Am stärksten wächst die private Krankenversicherung, die im Vorjahr ein Prämienplus von 3,0 Prozent auf 1,64 Mrd. Euro verzeichnete und heuer um 2,8 Prozent auf 1,68 Mrd. Euro zulegen soll. In der Schaden/Unfall-Versicherung (inklusive Kfz) erhöhten sich die Prämien 2010 um 2,0 Prozent auf 7,56 Mrd. Euro, 2011 wird ein Plus von 1,8 Prozent auf rund 7,7 Mrd. Euro erwartet. Davon dürften die Prämien in der Autohaftpflicht heuer stabil bei 1,7 Mrd. Euro (+0,1 Prozent) bleiben. In der Lebensversicherung wird nur ein leichter Prämienzuwachs von 0,6 Prozent auf rund 7,6 Mrd. Euro erwartet. 2010 hat die Sparte um 1,8 Prozent auf 7,55 Mrd. Euro zugelegt.

Die Lebensversicherung gegen laufende Prämie erhöhte sich 2010 um 1,6 Prozent auf 5,5 Mrd. Euro. Bei den Einmalerlägen gab es ein Plus von 2,5 Prozent auf 2,03 Mrd. Euro. In der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge erhöhten sich die Prämien um 8,6 Prozent auf rund 968 Mio. Euro. Die Zahl der Zukunftsvorsorge-Verträge bei Versicherungen, auf die der Großteil des geförderten privaten Altersvorsorge entfällt, lag bei rund 1,42 Millionen.

Leichter Rückgang bei "Schaden"

Die Versicherungsleistungen in der Schaden/Unfall-Versicherung sanken im Vorjahr um 8 Prozent auf 4,94 Mrd. Euro. Dieser leichte Rückgang sei ausschließlich in der Entwicklung der Naturkatastrophen begründet, hieß es seitens des Versicherungsverbandes (VVO). Der generelle Trend der vergangenen Jahre weise jedoch stetig steigende Leistungen aus Naturkatastrophen aus. In der Krankenversicherung wuchsen die Leistungen 2,8 Prozent auf 1,09 Mrd. Euro und in der Lebensversicherung um 0,4 Prozent auf 5,78 Mrd. Euro.

Die Kapitalanlagen betrugen zu Jahresende 98,3 Mrd. Euro, Ende 2009 waren es 92,3 Mrd. Euro. Die Zahl der Beschäftigten ging laut VVO-Jahresbericht um fast 200 auf 26.538 Personen zurück.

"Gute Ergebnisse"

Das Geschäftsmodell "österreichische Versicherungen" habe auch im vergangenen Jahr "eindrücklich" bewiesen, dass es funktioniere, so VVO-Generalsekretär Louis Norman-Audenhove. "Die österreichische Versicherungswirtschaft hat 2010 gute Ergebnisse erzielt und befindet sich eindeutig auf Erfolgskurs - auch für das Jahr 2011."

Größte Versicherungsgruppe war im Vorjahr die Wiener Städtische (Vienna Insurance) mit einem Marktanteil von 24,13 Prozent, geht aus dem Verband-Jahresbericht hervor. Dahinter folgten UNIQA (22,68 Prozent), Generali (14,81 Prozent), Allianz (7,78 Prozent) und Ergo Austria (5,14 Prozent).

In der Lebensversicherung lag nach einzelnen Unternehmen betrachtet die Wiener Städtische Versicherung an erster Stelle mit einem Marktanteil von 13,97 Prozent (nach 12,58 Prozent 2009). Auf Rang zwei lag die ebenfalls zur Vienna Insurance Group (VIG) gehörende Sparkassen Versicherung mit 11,65 (11,50) Prozent). Dahinter folgen die zur UNIQA gehörende Finance Life mit 10,45 (9,67) Prozent, Generali mit 8,85 (9,09) Prozent und die zur Ergo-Gruppe zählende Bank Austria Creditanstalt Versicherung mit 7,8 (9,08) Prozent.

In Schaden/Unfall nahm die Generali Versicherung den ersten Rang ein: Der Marktanteil betrug 16,70 (16,99) Prozent. Dahinter lagen Wiener Städtische mit 13,72 (14,10) Prozent, Uniqa Sachversicherung mit 12,87 (12,89) Prozent, Allianz Elementar mit 11,01 (11,26) Prozent und die zur VIG gehörende Donau Versicherung mit 6,58 (6,54) Prozent.

Größter Krankenversicherer war unverändert die Uniqa Personenversicherung mit 47,98 (48,28) Prozent, gefolgt von Wiener Städtischer mit 20,02 (20,20) Prozent, Merkur mit 14,24 (13,95) Prozent, Generali mit 13,54 (13,43) Prozent und Allianz Elementar mit 2,83 (2,73) Prozent.

Quelle: derstandard.at, 3.5.2011

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