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Umfrage zeigt: Bewusstsein für private Vorsorge bei Österreichern sehr hoch

50 Prozent können aber nicht genug zurücklegen - Versicherungen für Steuerfreiheit in Ansparphase

Das Bewusstsein der Österreicher für die Notwendigkeit privater Vorsorge ist angesichts des sinkenden Vertrauens in die staatliche Pension groß. Ein Problem ist die Leistbarkeit, 50 Prozent können nicht so viel zurückzulegen, wie sie gerne möchten, bei den jüngeren sind es fast 80 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Versicherungsverband in Auftrag gegebene Umfrage. Die Versicherungen fordern von der neuen Regierung für die private Vorsorge eine private Vorsorge Änderungen bei der Besteuerung sowie bei der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge.

Fast zwei Drittel der fast 2.000 vom Meinungsforschungsinstitut psychonomics befragten Österreicher gaben an, bereits privat vorgesorgt zu haben, davon 56 Prozent selbst und für 9 Prozent war es jemand anderer. 35 Prozent haben dies noch nicht getan. Jene, die bereits vorsorgen, geben an, pro Monat 138 Euro beiseite zu legen.

83 Prozent erklärten, dass die private Eigenvorsorge wichtig sei, für 41 Prozent sogar "überaus wichtig". Ein Problem, vor allem bei den jüngeren ist aber die Leistbarkeit. Insgesamt würde die Hälfte der Befragten gerne mehr Geld beiseite legen.

Der Aussage "Ich müsste zwar für meine Altersvorsorge mehr tun, kann es mir aber nicht leisten", stimmten bei den 15- bis 19-jährigen 77 Prozent zu. In der Altersgruppe 20 bis 24 Jahre waren es 72 Prozent, bei den 25- bis 29-jährigen 65 Prozent, bei 30- bis 39-jährigen 52 Prozent, bei den 40- bis 49-jährigen 44 Prozent und bei den 50- bis 54-jährigen 45 Prozent. Im Alter zwischen 55 und 65 Jahren sind nur mehr 29 Prozent dieser Ansicht.

Mit der Vorsorge begonnen wird durchschnittlich im Alter von 30 Jahren. Wichtigste Ziele sind die Vorsorge fürs Alter sowie Vorsorge für Notfälle, dies wurde zu je 94 Prozent als besonders wichtig bzw. wichtig genannt. Dahinter folgen "sorgenfreie Zukunft der Familie" (88 Prozent), erhöhter Pflegebedarf im Alter (86 Prozent), Absicherung für mögliche Berufsunfähigkeit sowie Nutzung steuerlicher oder anderer staatlicher Vergünstigungen (je 81 Prozent) und 72 Prozent "möglichst hohe Gewinne erzielen".

Als Renner erweisen sich nach wie vor die klassischen Vorsorgeprodukte (Lebensversicherungen, fondsgebundene Garantieprodukte, private Zusatzpension, Zukunftsvorsorge), mit denen 80 Prozent vorgesorgt haben. Auf Platz zwei rangiert mit 62 Prozent der Bausparvertrag, gefolgt vom Sparbuch (54 Prozent) sowie Wertpapieren und Immobilien (je 20 Prozent). Eine Firmenpension haben nur 5 Prozent der Befragten. Als geplante Vorsorgeprodukte in den nächsten zwei Jahren genannt werden der Bausparvertrag (10 Prozent), Zukunftsvorsorge (9 Prozent), private Zusatzpension (8 Prozent) und Lebensversicherung (5 Prozent).

Auf mehr Risiko setzten eher jüngere Männer, ältere Personen und Frauen setzten in der Vorsorge vor allem auf Sicherheit, sagte Studienautorin Katja Meier-Pesti in einer Pressekonferenz.

Um das Problem der Leistbarkeit zu mildern erneuert die Versicherungswirtschaft in ihren Anliegen an die künftige Regierung ihre Forderung nach einer Änderung bei der Besteuerung, wie sie international üblich sei. In der Ansparphase soll dabei gemäß dem so genannten EET-Prinzip keine Steuer anfallen, erst in der Auszahlungsphase soll dann Steuer gezahlt werden, so Wiener Städtische-Generaldirektor Günter Geyer heute, Mittwoch, in einer Pressekonferenz. Das würde die Privatvorsorge erleichtern, man könne brutto für netto sparen, betonte Allianz-Vorstand Manfred Baumgartl. Gelten solle dies nur für reine Rentenprodukte.

(Quelle: news.at, 18.10.2010)

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