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Studie: Österreich bei Pensionsreformdruck im europäischen Mittelfeld

Europaweit geraten Pensionssysteme aufgrund der demografischen und institutionellen Entwicklungen immer mehr unter Reformdruck, wie die aktuellen Ergebnisse des Allianz Pensionsindex zeigen.

Künftig sei auch in Österreich, das europaweit auf Platz 18 liegt, eine stärkere Diversifizierung der Risiken und Ertragsquellen der Altersvorsorgesysteme notwendig, sind die Allianz Experten überzeugt.

Europaweit geraten Pensionssysteme aufgrund der demografischen und institutionellen Entwicklungen immer mehr unter Reformdruck, wie die aktuellen Ergebnisse des Allianz Pensionsindex zeigen. Künftig sei auch in Österreich, das europaweit auf Platz 18 liegt, eine stärkere Diversifizierung der Risiken und Ertragsquellen der Altersvorsorgesysteme notwendig, sind die Allianz Experten überzeugt.

"Österreich hat in Sachen nachhaltiger Pensionssicherung einiges aufzuholen, weitere Reformen sind dringend notwendig", kommentiert Manfred Baumgartl, Vorstandsmitglied der Allianz Gruppe in Österreich, die Ergebnisse des aktuellen Allianz Pensionsindex. Dieser analysiert den gegenwärtigen Stand und die zukünftige Entwicklung der Altersvorsorgesysteme unterschiedlicher Staaten. Auf der Basis von Variablen wie demografischen Trends, der Situation der Staatsfinanzen sowie der Ausgestaltung des Rentensystems wird die Notwendigkeit weiterer Rentenreformen in einer Kennzahl zusammengefasst: Bei einer Gesamtbewertung von 1 besteht kein Bedarf - ein Score von 10 deutet auf hohen Reformdruck hin.

Schweden auf Platz 1, Griechenland Schlusslicht

Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass jene Länder gut positioniert sind, deren Altersvorsorgesysteme eine kapitalgedeckte Komponente beinhalten und welche ihre Reformen frühzeitig begonnen haben: Im Europavergleich weist Schweden mit einem Wert von 2,65 das derzeit nachhaltigste Pensionssystem mit dem geringsten Reformdruck auf. Auf Platz 2 liegt, mit einigem Abstand, Dänemark (3,19), gefolgt von Lettland (3,33). Auf dem 27. und damit letzten Platz befindet sich Griechenland (6,63), Österreich (4,56) liegt lediglich auf Platz 18 und damit am Ende des mittleren Drittels.

Der Pensionsindex veranschaulicht darüber hinaus jene Problemfaktoren, die den Reformdruck für Altersvorsorgesysteme erhöhen. Die Alterung der Bevölkerung ist hierbei der zentrale Einflussfaktor: Das Verhältnis älterer Menschen zu jüngeren verschlechtere sich europaweit in zunehmendem Maße, was auf Umlageverfahren basierende Systeme in der Zukunft vor erhebliche Probleme stellen wird. Wirft man einen Blick auf die Subindikatoren, rückt vor allem der Altersabhängigkeitsquotient ins Blickfeld. Dieser bezeichnet das Verhältnis der wirtschaftlich abhängigen Altersgruppen über 65 Jahren zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-64). In Österreich liegt dieser Wert bei aktuell 26 Prozent - bis 2050 wird er sich auf 48 Prozent beinahe verdoppeln. "Einerseits ist es erfreulich, dass die Lebenserwartung steigt und wir im Schnitt um drei Monate pro Jahr älter werden. Andererseits muss klar sein, dass Österreich den eingeschlagenen Reformweg beim Pensionssystem prolongieren, wenn nicht sogar deutlich beschleunigen muss", so Baumgartl.

Österreich mit Nachholbedarf

Dazu zähle ein klares Bekenntnis zur Kombination einer gesetzlich verankerten staatlichen mit einer starken kapitalgedeckten Altersvorsorge. Denn nur so könne ein nachhaltiges und ausgewogenes Pensionssystem erreicht werden. "In Österreich gibt es starken Nachholbedarf: Die aktuelle Relation zwischen staatlicher und privater Vorsorge liegt bei 90 zu 10", so Baumgartl. Aus diesen vielschichtigen Entwicklungen entstehe für Herrn und Frau Österreicher schon frühzeitig die Herausforderung, sich auf neue Bedarfslagen einzustellen. Im Jahr 2030 wird jede dritte Österreicher älter als 60 Jahre alt sein, Pflege-, Pensions- und Altersvorsorge gewinnen an Bedeutung. "Wir stehen als Finanzdienstleister in der Verantwortung, diese Kundenanforderungen schnell zu identifizieren sowie ganzheitliche Beratungskonzepte und Betreuung anzubieten", so Baumgartl abschließend.

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