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Sparen fürs Sterben: Jeder dritte Wiener trifft Vorsorge

Lediglich acht Prozent fühlen sich "sehr gut" für Todesfall im persönlichen Umfeld gerüstet - Ein Prozent hat eigene Parte vorbereitet

Wien - Dokumentenmappe anlegen, Nachlass regeln und Wünsche für die Bestattung deponieren: Das sind nur einige der Dinge, die vor dem Ableben unter Dach und Fach gebracht werden sollten. Tatsächlich Vorsorge für den eigenen Todesfall getroffen hat ein Drittel der Wiener. Das ist das Ergebnis einer von der Bestattung Wien in Auftrag gegebenen Umfrage. Lediglich acht Prozent der Befragten fühlen sich "sehr gut" auf einen Todesfall im persönlichen Umfeld vorbereitet. Eine neue Checkliste fasst nun die wichtigsten Punkte zusammen, die zu Lebzeiten geregelt werden sollten.

"Tendenziell besser" vorbereitet auf einen Todesfall fühlen sich laut Umfrage Kirchenmitglieder und Menschen, die bereits mit Bestattungsunternehmen zu tun hatten, erklärte Meinungsforscher Peter Hajek bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Befragt wurden 500 Wiener ab 40 Jahren. Unter jenen, die bereits vorgesorgt haben, haben 40 Prozent eine Lebensversicherung abgeschlossen. 28 Prozent gaben bereits Wünsche bezüglich der Bestattungsart bekannt. Sieben Prozent haben den finanziellen Nachlass per Testament geregelt, acht Prozent sich ein Grab ausgesucht. Ein Prozent hat sogar schon seine Parte vorbereitet.

Die Umfrage hätte auch ergeben, dass "noch immer ein Informationsbedürfnis seitens der Bevölkerung, der Hinterbliebenen" herrsche, betonte Geschäftsführer Christian Fertinger. 96 Prozent der Befragten gaben an, dass ein Ratgeber für den Todesfall eher bzw. sehr hilfreich sei. Das Unternehmen hat daher ein Informationsblatt erstellt, auf dem sich die wichtigsten Vorsorgeschritte finden, die noch zu Lebzeiten geregelt werden können. Die kostenlose Checkliste liegt u.a. in allen Kundenservice-Stellen der Bestattung Wien und auf den Wiener Friedhöfen auf.

Eigene Bestattung kann auch im Voraus bezahlt werden

So wird etwa zum Anlegen einer Dokumentenmappe geraten, in der sich alle wichtigen Papiere befinden. Zudem sollen alle Bestattungswünsche mit nahestehenden Personen besprochen werden. Mittels einer Vorsorgevollmacht kann eine Vertrauensperson bestimmt werden, die alle wichtigen Entscheidungen trifft, wenn der Aussteller der Vollmacht dazu nicht mehr in der Lage ist. Die Bestattung weist auch auf die Möglichkeit einer Patientenverfügung hin.

Ein wesentlicher Teil jeder Vorsorge für den Todesfall ist laut Unternehmen die finanzielle Vorsorge. Dazu gehört auch die Regelung des Nachlasses bzw. die Verfassung eines Testaments. Dazu ein Hinweis Fertingers: In das Testament gehören keine Wünsche über die Durchführung der Bestattung oder die Art und Lage des Grabes. Das Testament werde in der Regel erst Wochen nach dem Begräbnis eröffnet. Überdies könne bereits zu Lebzeiten Vorsorge getroffen werden, um Angehörige hinsichtlich der Bestattungskosten zu entlasten, etwa mittels einer speziellen Versicherung. Ebenfalls möglich sei es, die eigene Bestattung bereits zu Lebzeiten zu organisieren und diese im Voraus zu bezahlen.

Quelle: derstandard.at, 21.4.2011

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