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Mehr Schutzwegunfälle vor Wiener Schulen

Polizei und AUVA starten ab Herbst neues Verkehrssicherheitsprojekt

Im ersten Halbjahr 2010 sind in Wien bereits deutlich mehr Kinder am Schulweg beim Überqueren eines Zebrastreifens in Verkehrsunfälle verwickelt worden als noch im Jahr davor. Von Jänner bis Juni ereigneten sich laut Polizei 15 Schulwegunfälle auf einem Schutzweg, einer davon endete in Döbling für einen achtjährigen Buben tödlich. Gemeinsam mit der Wiener Polizei startet die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) ab Herbst ein neues Verkehrssicherheitsprojekt, das sowohl Volksschulkinder als auch Berufsschüler und die Höheren Technischen Lehranstalten erreichen soll, hieß es bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Dienstag in Wien.

Im Jahr 2009 haben sich in Wien insgesamt 17 Schulwegunfälle auf Schutzwegen ereignet, in den ersten sechs Monaten 2010 waren es bereits 15. "Bei den Schutzwegunfällen liegen wir deutlich über dem Schnitt des Vorjahres", sagte der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl. Zwei Drittel dieser Unfälle passieren auf geregelten Schutzwegen. Unaufmerksamkeit gepaart mit Überforderung ist laut Pürstl die häufigste Ursache dafür.

Schwerpunktaktionen

Die Polizei habe darauf mit mehreren Schwerpunktaktionen reagiert. Alleine im Juni waren es 239, sagte der Wiener Landespolizeikommandant Karl Mahrer. Dabei wurden 398 Anzeigen erstatten und 443 Organmandate ausgeteilt. Besonders häufig wurde bei den Kontrollen vor Schutzwegen im Schulbereich Handytelefonieren beanstandet, sagte Mahrer. 90 Prozent der Beanstandungen betrafen die Fahrzeuglenker, zehn Prozent die Fußgänger.

Verkehrserziehung müsse sowohl die Kinder als auch die Lehrer und Eltern miteinbeziehen, betonten die Vertreter der Polizei und die Direktorin der AUVA-Landesstelle Wien, Friederike Lackenbauer. Ab Herbst 2010 verteilen Polizisten an die Erstklassler das Verkehrssicherheitsspiel "Die richtigen 2", ein Memory, das auf den Spielkarten Schulweg-Situationen abbildet. "Wir haben jedes Jahr 20.000 Erstklassler", sagte Friedericke Lackenbauer, die Situationen im Straßenverkehr würden für die Kinder immer komplexer, darauf müsse man hintrainieren.

Außerdem stellt die AUVA Schulwegpläne zur Verfügung, die in den Unterricht einfließen sollen. Erstmals sollen in Berufsschulen und Höheren Technischen Lehranstalten Spezialbrillen ausgeteilt werden, die eine Alkoholisierung simulieren. Damit wolle man ältere Schüler erreichen, die selber vielleicht schon motorisiert unterwegs sind.

(Quelle: derstandard.at, 03.08.2010)

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