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Einkaufsgenossenschaft für private Vorsorgeprodukte

Verein "Meine Vorsorge" verspricht günstigere und verständlichere Versicherungsprodukte - Arbeitgeber und Jungfamilien als zentrale Zielgruppe

Wien (APA) - Mit einem neuartigen Konzept will der heute an den Start gehende Verein "Meine Vorsorge" den privaten Vorsorgemarkt in Österreich aufmischen. Günstigere Konditionen für die Versicherten sollen durch die Nutzung der Vorteile einer Einkaufsgenossenschaft erzielt werden. Zentrale Zielgruppe sind Arbeitgeber mit zehn bis 150 Mitarbeitern, die Mitglieder des Vereins sein müssen, damit ihre Mitarbeiter von den vergleichsweise günstigeren Gruppenkonditionen profitieren können.

"Je nach Sparte liegen die Preisvorteile bzw. die Mehrleistungen zwischen 7 und 15 Prozent", so Vereinspräsident Michael Patocka, Eigentümer der Maklergruppe IRM-Kotax, am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Wien. Das Leistungsspektrum reicht von der Kranken- und Unfallvorsorge, über die Pensionsabsicherung, bis hin zur Berufsunfähigkeits- und Pflegevorsorge, so der ehemalige Allianz-Manager und Vereinsvizepräsident Michael Miskarik. Der Verein - im Internet unter: www.verein-meinevorsorge.at erreichbar - versteht sich primär als Kompetenz-Plattform, die operativen Agenden werden von einer Service- und Vertriebsgesellschaft übernommen.

Damit ihre Mitarbeiter von den günstigeren Konditionen profitieren können, leisten die Arbeitgeber einen Mitgliedsbeitrag je Beschäftigten von 0,95 bis 4,00 Euro pro Monat bzw. mindestens 400 Euro pro Jahr. Der Verein vereinbart als Gegenleistung mit den Versicherungen Rahmenverträge, vereinbart Deckungsumfang und Sonderkonditionen für die Produkte. Er bildet eine Einkaufsgenossenschaft und macht Gruppenkonditionen für alle Mitarbeiter zugänglich, die in einem aufrechten Dienstverhältnis mit einem Arbeitgeber stehen, der Vereinsmitglied ist. Die Servicegesellschaft hat die Aufgabe, Arbeitgeber zu akquirieren und die Arbeitnehmer zu servicieren. Die Vertriebsgesellschaft wiederum berät und verkauft die Versicherungsprodukte.

"Wir werden einen gehörigen Zuspruch haben", ist sich Patocka auf Grund seiner bereits im Vorfeld geführten zahlreichen Arbeitgeber-Gespräche sicher. Begonnen wird mit maximal 5 Mitarbeitern, bis 2014 sollen es rund 30 Mitarbeiter und mindestens 1.200 Unternehmen mit 54.000 Mitarbeitern werden. Bei der Kundengewinnung will sich der Verein vor allem auf junge Familien konzentrieren, die sich ihre Wohnung über Kredit finanziert haben. Der Arbeitnehmer schließt den Versicherungsvertrag direkt mit der Versicherung ab. Die beiden Versicherungsexperten rechnen mit einer durchschnittlichen Vertragslaufzeit von 20 bis 25 Jahre.

Miskarik sieht den Verein als sinnvolle und notwendige Ergänzung zu der Vielzahl an bereits bestehenden Angeboten. Punkten will der Verein nicht nur mit günstigen Konditionen, sondern auch mit neuen Qualitätsstandards bei Beratung, Abwicklung und Servicierung. Neben der Halbierung der Abschlusskosten und Reduktion der Verwaltungskosten um rund 40 Prozent ersetzt der Verein die Abschlussprovision durch die "fairere" Laufprovision, die statt der üblichen 6 Prozent ebenfalls auf 3 Prozent halbiert wird. Dadurch würde der Rückkaufswert bereits im ersten Jahr bei 85 bis 90 Prozent der einbezahlten Prämien liegen, betonte Miskarik. Zudem sollen die Produkte "schlank, einfach und verständlich" gehalten werden.

Zusammenarbeiten wird der Verein vorerst mit den Versicherungsunternehmen Allianz, Donau, Generali, UNIQA, Wüstenrot und Zürich.

Quelle: APA, 5.5.2010

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