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Kranken-Selbstversicherung wird für Studenten teurer

Für Studenten, die sich in der Krankenversicherung selbstversichern wollen, verdoppelt sich der monatliche Beitrag ab Juli auf 49,85 Euro. Grund: Das Wissenschaftsministerium hat seine bisherige Unterstützung aufgekündigt.

Bislang konnten Studenten auf finanzielle Unterstützung des Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF) zählen, wenn sie sich in der Krankenversicherung selbstversichern wollten. Das Ministerium übernahm aufgrund einer Vereinbarung mit dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger bei Vorliegen der Anspruchsvoraussetzungen die Hälfte des Beitrags.

Diese Vereinbarung hat das Wissenschaftsministerium allerdings per 30. Juni 2011 gekündigt. Für selbstversicherte Studenten bedeutet dies, dass sie den monatlichen Beitrag von 49,85 Euro ab dem 1. Juli in voller Höhe selbst tragen müssen.

AK fürchtet Entscheidung gegen Krankenversicherung

Die Arbeiterkammer Oberösterreich kritisiert die Erhöhung der Kosten. „Das ist viel Geld für Studierende. Besonders für jene, die erst nach einer ersten Phase der Berufstätigkeit zu studieren beginnen oder vorher eine Familie gegründet haben, würde der Hochschulzugang weiter erschwert“, sagt AKOÖ-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Die Arbeiterkammer befürchtet nun, dass sich die meisten in Zukunft nicht mehr selbst versichern werden und im Ernstfall eine Kostenlawine auf sie zukommt. Die AK appelliert an Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle, „diesen für den Bund kleinen Posten noch einmal zu überdenken“.

Ob dies erfolgversprechend ist, scheint zumindest fraglich. So heißt es in einem Newsblog der Österreichischen Hochschülerschaft, in Gesprächen mit Vertretern des BMWF bzw. des Bundesministeriums für Finanzen sei man bisher „leider auf taube Ohren gestoßen“.

Betroffenen rät die AK, sich auch über Alternativen beraten zu lassen: „So könnte etwa der Umstieg auf eine Selbstversicherung für geringfügig Beschäftigte gegebenenfalls ratsam sein. Damit hätte man Anspruch auf Geldleistungen aus der Krankenversicherung und eine Pensionsversicherung.“

Zielgruppe für private Versicherer

Insgesamt gibt es in Österreich etwa eine Viertelmillion Studenten. Sie finden auch bei Versicherungsunternehmen eine Palette an speziellen Produkten (VersicherungsJournal 17.8.2010).

Wie eine von der Allianz-Gruppe bei der Psychonomics AG in Auftrag gegebene Studie 2009 zeigte, hat die Zielgruppe für die Versicherungswirtschaft Potenzial. Der Erhebung zufolge mangelt es vielen Hochschülern am Bewusstsein für Risiko- und Unfallwahrscheinlichkeit. Was mögliche finanzielle Risiken betrifft, fehle es oft an jeglicher Erfahrung (versicherungsJournal 3.3.2009).

Quelle: versicherungsjournal.at, 23.5.2011

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