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Kosten für Pflege werden sich bis 2050 verdoppeln

Experten vermissen weitreichende Reformen

Wien - Die stark wachsende Zahl von Menschen über 65 Jahren treibt nicht nur die Ausgaben für die Pensionen in die Höhe. Laut einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) werden sich die Kosten für die Pflege älterer Menschen bis zum Jahr 2050 mindestens verdoppeln. Für Österreich rechnet die Prognose mit einem Anstieg von 1,3 Prozent auf bis zu 2,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Zum Vergleich: Niederlande und Schweden geben schon jetzt 3,5 Prozent aus - und im Gegensatz zu Österreich stammt das ganze Geld aus öffentlicher Hand.

Die OECD-Experten vermissen vielfach weitreichende Reformen. So betreue bereits einer von zehn Erwachsenen pflegebedürftige Angehörige oder Freunde - und benötige dabei selbst Unterstützung: Durch finanzielle Entlastung, flexible Arbeitszeiten, ein Recht auf Pflegezeit, Weiterbildung oder psychologische Beratung. Schlecht seien die Bedingungen oft auch für professionelle Helfer: Die Länder müssten sich viel mehr anstrengen, um Pflegepersonal zu rekrutieren. Auf 1000 Menschen über 65 kommen laut Statistik von 2006 16,7 Altenpfleger in Heimen und knapp 12 in der häuslichen Betreuung. 

(Quelle: STANDARD-Printausgabe, 19.5.2011)

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