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Geldanlage: Sicherheit geht vor

Bei der Geldanlage bevorzugen die Österreicher Sicherheit. Bausparer und Sparbuch liegen daher in einer aktuellen Spectra-Erhebung vorn, für die Lebensversicherung sprechen sich 23 Prozent aus. Das ist etwas weniger als vor rund zwölf Monaten.

Die Österreicher stehen bei ihrem Anlagedenken nach wie vor auf der Sicherheitsbremse: Bausparer und Sparbuch führen in der Beliebtheitsskala. Sicherheit ist für die überwältigende Mehrheit das „Anlage-Argument“ schlechthin. Das ist eines der wesentlichen Ergebnisse aus der aktuellen Umfrage der Linzer Spectra Marktforschungsges.m.b.H. zum Anlageverhalten der Österreicher.

Die aktuellen Ergebnisse fußen auf einer Umfrage vom Dezember 2010. „Und es hat sich gezeigt, dass sich im Vergleich zur Befragung am Anfang des selben Jahres die Einstellung zu den einzelnen Anlageformen kaum verändert hat“, so Spectra-Geschäftsführer DI Peter Bruckmüller. Den einzig signifikanten Ausschlag habe es beim Gold gegeben.

Das heißt: Trotz der positiven wirtschaftlichen Ausblicke und durchaus guten Entwicklung der Börsen im Jahr 2010 haben die Österreicher noch nicht genügend Vertrauen, um bei der Geldanlage wieder risikoreicher vorzugehen.

Favoriten Bausparer und Sparbuch

„Wo wäre es Ihrer Meinung nach am besten, in nächster Zeit Geld anzulegen?“ In dieser Frage setzen in der Spectra-Erhebung rund 52 Prozent auf das Sparbuch und sogar noch etwas mehr, nämlich 53 Prozent, auf den Bausparvertrag.

Mit einem „Respektabstand“ folgen Grundstücke / Immobilien und Häuser / Wohnungen als Anlageformen. Sie sind für 29 bzw. 25 Prozent der Österreicher die Geldanlage ihrer Wahl.

Gold, einer der großen Gewinner in den turbulenten Zeiten, konnte seine Attraktivität wieder ausbauen. 25 Prozent würden zurzeit in Gold anlegen. Das entspricht einem Anstieg gegenüber Februar 2010 um vier Prozentpunkte. Lebensversicherungen liegen bei 23 Prozent. Hinter der Lebensversicherung rangiert mit 18 Prozent der Prämiensparvertrag.

Die großen Verlierer des Krisenjahres 2009 – Fonds, Anleihen, Wertpapiere, Aktien usw. – bleiben laut Spectra auf dem bescheidenen Niveau hängen: Fonds stellen für acht Prozent der Österreicher eine vernünftige Investition dar, Aktien nur für sechs Prozent und sonstige Wertpapiere ebenfalls nur für acht Prozent.

Warum die Lebensversicherung stagniert

Die Werte der Lebensversicherung haben mit 23 Prozent im Dezember 2010 im Vergleich zu Februar 2010 sogar leicht nachgelassen, und zwar um zwei Prozentpunkte. „Von 2008 auf 2009 hat die Lebensversicherung durch die Krisensituation an Attraktivität verloren und wider Erwarten ist die Einstellung gegenüber den Versicherungen nicht unbedingt besser geworden“, sagt Bruckmüller.

Abgesehen davon gehe es bei der Fragestellung um die Attraktivität der Anlageform in den Augen der Bevölkerung. „Offensichtlich ist die Bevölkerung der Meinung, dass sich die Ertragsstärke der Lebensversicherung eher reduziert hat. Das hat sicher auch damit zu tun, dass man vom allgemeinen Zinsniveau ausgeht und die Lebensversicherung nicht als ertragreiche Form sieht“, erklärt der Spectra-Chef.

Dazu komme, dass sie eher als Vorsorgeprodukt und weniger als Anlageform gesehen werde. „In den Jahren 2004 bis 2007 war die Vorsorgethematik auch medial ein viel stärkeres Thema. Da hatte die Lebensversicherung bei unseren Erhebungen Spitzenwerte um die 40 Prozent“, so Bruckmüller. Teilweise konnte sie sogar das Sparbuch überflügeln. 

Sicherheit vor Ertrag und Langfristigkeit

Was bei der Geldanlage das wichtigste Thema für die Österreicher ist, zeigt die zweite von Spectra gestellte Frage. Nämlich, ob man beim Gedanken an die beste Geldanlage eher an eine sichere Anlage denkt, eine, bei der man etwas verdienen kann, oder eine längerfristige.

Bruckmüller: „Das Streben nach Sicherheit liegt nach wie vor sehr hoch. 67 Prozent der Österreicher machen deutlich, dass ihr Erspartes garantiert sein soll.“ Für eine längerfristige Wertanlage des Geldes hingegen interessieren sich bescheidene 13 Prozent.

Der Wunsch, mit Geldanlagen derzeit etwas verdienen zu wollen, ist zwar vom historischen Tiefststand 2009 von sieben auf zehn Prozent gestiegen, befindet sich aber noch immer auf bescheidenem Niveau.

Quelle: versicherungsjournal.at, 7.2.2011

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