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Enorme Unterschiede bei Krankenversicherungs-Prämien

Die Einstiegsprämien für einen Krankenhauskostentarif sind für ASVG-Versicherte zwischen 2006 und 2010 bei den meisten Anbieter gestiegen. Die Erhöhungen liegen zwischen sieben und über 32 Prozent.

In Zusammenhang mit einer „Mystery Shopping“-Erhebung (VersicherungsJournal 23.3.2011, 24.3.2011, 28.3.2011) verglich die Arbeiterkammer Wien die Prämiengestaltung in der privaten Kranken-Zusatzversicherung.

Im Zuge dieser Erhebung wurden Vergleiche zwischen den monatlichen Beiträgen der Einsteigertarife im Jahr 2006 und jenen 2010 gezogen. Konkret betraf das den Krankenhauskostentarif ohne Selbstbehalt für ASVG-Versicherte, und zwar für die Einsteigergruppe der 28-jährigen und der 43-jährigen Frauen und Männer.

Abgefragt wurden die Tarife bei der Allianz Elementar Lebensversicherungs-AG, der Generali Versicherung AG, der Merkur Versicherung AG, dem Muki Versicherungsverein a. G., der Uniqa Personenversicherung AG und der Wiener Städtischen Versicherung AG Vienna Insurance Group

Auffällig dabei: Für eine 28-jährige Frau wurde die Prämie durchwegs günstiger. Das liegt laut AK-Versicherungsexperte Mag. Christian Prantner daran, dass das Schwangerschafts- und Mutterschaftsrisiko seit einigen Jahren nicht mehr als Risiko in die Berechnung einfließen darf.

Vergleich Einstiegsprämien Krankenhauskostentarif
für eine 28-jährige ASVG-Versicherte 2006 und 2010
AnbieterTarifbezeichnung20062010+/–
Allianz N2975/N3175 113,93 103,35 –9,33%
Generali SD 147/ SD 162 113,10 104,85 –7,86%
Merkur MZG9/06 114,50 104,83 –8,45%
Muki SOE 1 91,13 91,13  
Uniqa QGX9/2006QGX9/2010 115,34 100,81 –12,6%
Wr. Städt. PA 6/06/ PA 610 96,11 102,91 +7,07%

Ganz anders stellt sich die Situation für das Beispiel eines 28-jährigen Mannes dar. Seine Prämie stieg laut der AK-Erhebung zumindest um rund 7,4 Prozent – bei der Wiener Städtischen. Alle anderen Steigerungen bewegen sich im zweistelligen Bereich, im Maximalfall betrug sie fast 33 Prozent. Nur bei Muki blieb die monatliche Prämie gleich.

Vergleich Einstiegsprämien Krankenhauskostentarif
für einen 28-jährigen ASVG-Versicherten 2006 und 2010
AnbieterTarifbezeichnung20062010+/–
Allianz N2975/N3175 67,25 89,31 +32,80%
Generali SD 147/ SD 162 71,50 92,17 +28,91%
Merkur MZG9/06 68,47 81,87 +19,57%
Muki SOE 1 77,84 77,84  
Uniqa QGX9/2006QGX9/2010 68,88 92,02 +33,6
Wr. Städt. PA 6/06/ PA 610 84,62 90,89 +7,41

Moderate Steigerungen bei über 40-Jährigen

Die Einstiegsprämien für den Krankenhauskostentarif für eine 43-jährige ASVG-Versicherte haben sich zwischen 2006 und 2010 klarerweise erhöht, aber doch moderat.

Für eine Frau dieses Alters bewegen sich die Stiegerungen bei der monatlichen Prämie zwischen vier Prozent bei der Generali und über sieben Prozent bei der Allianz. Gleich geblieben ist der Tarif laut AK wieder bei Muki.

Vergleich Einstiegsprämien Krankenhauskostentarif
für eine 43-jährige ASVG-Versicherte 2006 und 2010
AnbieterTarifbezeichnung20062010+/–
Allianz N2975/N3175 154,57 165,94 +7,36%
Generali SD 147/ SD 162 153 159,12 +4%
Merkur MZG9/06/MZG9/2010 147,74 157,73 +6,76%
Muki SOE 1 147,16 147,16  
Uniqa QGX9/2006QGX9/2010 156,05 163,44 +4,74%
Wr. Städt. PA 6/06/ PA 610 147,02 154,27 +4,93%

Für 43-jährige ASVG-versicherte Männer bewegen sich die Mehrkosten der monatlichen Prämie in einem ähnlichen Bereich wie jene der Frauen. Die Steigerungen liegen zwischen nicht ganz fünf Prozent beim Tarif der Generali und knapp über acht Prozent bei der Merkur.

Vergleich Einstiegsprämien Krankenhauskostentarif
für einen 43-jährigen ASVG-Versicherten 2006 und 2010
AnbieterTarifbezeichnung20062010+/–
Allianz N2975/N3175 130,46 140,02 +7,33%
Generali SD 147/ SD 162 132,40 138,94 +4,94%
Merkur MZG9/06/MZG9/2010 127,14 137,37 +8,04%
Muki SOE 1 136,45 136,45  
Uniqa QGX9/2006QGX9/2010 130,80 139,96 +7%
Wr. Städt. PA 6/06/ PA 610 130,91 137,37 +4,93%

Vergleiche für ASVG-, BVA- und GSVG-Versicherte

Um eine Orientierung zu erhalten, was ein regulärer Tarif in der privaten Zusatz-Krankenversicherung kostet, wurden von der AK die Österreichtarife für ASVG-, BVA-, und GSVG-Versicherten in der Geldleistungsgruppe gegenübergestellt. Abgefragt wurden dabei auch die Tarife der Donau Versicherung AG Vienna Insurance Group.

Die Übersichten beinhalten die Einstiegsprämien für die jeweiligen Alters- und Geschlechtsgruppen. Die Angaben sind Monatsprämien in Euro.

Die deutlichen Prämienunterschiede zwischen den einzelnen Sozialversicherungs-Gruppen ergeben sich daraus, dass die unterschiedlichen Sozialversicherungsträger unterschiedliche Leistungen erbringen und die private Zusatz-Krankenversicherung die „Aufzahlung“ übernimmt.

ASVG: Zwischen knapp 30 und 166 Euro

Laut dieser Erhebung – Zeitraum Dezember 2010 – ist die monatliche Prämie für Kinder im Bereich ASVG am günstigsten bei Donau und Städtischer mit 29,96 Euro, am teuersten bei der Merkur mit 38,76 Euro.

28-jährige Männer zahlen laut AK monatlich zwischen 77,84 Euro und 92,17 Euro. Der günstigste Anbieter ist laut diesem Vergleich Muki, der teuerste jener der Generali.

28-jährige Frauen zahlen laut AK-Daten monatlich zwischen 91,13 Euro und 104,85 Euro Prämie. Den günstigsten Tarif finde man bei Muki, den teuersten bei Generali.

Für 43-jährige Männer beträgt die Prämie monatlich zwischen 136,45 Euro bei Muki und 140,02 Euro bei der Allianz.

43-jährige Frauen zahlen laut AK-Daten zwischen 147,16 Euro und 165,94 Euro pro Monat. Den günstigsten Tarif bietet laut diesem Vergleich Muki, am meisten schlägt jener der Allianz zu Buche.

Prämienübersicht Krankenhauskostentarif, ASVG-Versicherte Einstiegsprämien für den österreichweit gültigen Stationärtarif,
ohne Selbstbehalt
Anbieter / TarifKindFrau,
28 Jahre
Frau,
43 Jahre
Mann,
28 Jahre
Mann,
43 Jahre
Allianz / N 3175 36,55 103,35 165,94 89,31 140,02
Donau / PA 610 29,96 102,91 154,27 90,89 137,37
Generali / SD 162 32,04 104,85 159,12 92,17 138,94
Merkur / MZG9/10 38,76 104,83 157,73 81,87 137,37
Muki / SOE 1 33,90 91,13 147,16 77,84 136,45
Uniqa / QGX 9/2010 33,18 100,81 163,44 92,02 139,96
Wiener Städtische / PA 61 29,96 102,91 154,27 90,89 137,37

BVA: zwischen 27,72 Euro und 156,85

Die monatlichen Einstiegsprämien für den österreichweit gültigen Stationärtarif für BVA-versicherte Personen ohne Selbstbehalt bewegen sich für Kinder zwischen 27,72 und 34,56 Euro. Die günstigste Prämie bieten Städtische und Donau, am oberen Ende der Kostenskala steht die Merkur.

Für 28-jährige Frauen beträgt die Prämie monatlich zwischen knapp 78 Euro bei Muki und rund 99 Euro bei der Generali. 28-jährige Männer müssen laut diesen Daten mit einer monatlichen Prämie zwischen knapp 67 Euro und rund 87 Euro rechnen. Den günstigen Tarif bietet auch hier Muki, den üppigsten die Generali.

Die 43-jährigen Frauen zahlen laut AK-Daten zwischen 128,38 und 156,85 Euro pro Monat. Den günstigsten Tarif bietet laut diesem Vergleich Muki, den teuersten die Allianz.

Bei 43-jährigen Männern bewegen sich die Monatsprämien zwischen 118,25 Euro und 132,35 Euro. Am wenigsten Kosten erwachsen beim Tarif von Muki, am meisten bei jenem der Allianz.

Prämienübersicht Krankenhauskostentarif, BVA-Versicherte Einstiegsprämien für den österreichweit gültigen Stationärtarif,
ohne Selbstbehalt
Anbieter / TarifKindFrau,
28 Jahre
Frau,
43 Jahre
Mann,
28 Jahre
Mann,
43 Jahre
Allianz / N/S 3000 34,54 97,69 156,85 85,98 132,35
Donau / PB 610 27,72 95,21 142,74 84,08 127,10
Generali / SD 153 30,27 99,03 150,28 87,05 131,22
Merkur / MZB9/10 34,56 92,68 139,33 72,25 121,39
Muki / SOE 3 28,63 77,99 128,38 66,89 118,25
Uniqa / QBX 9/2010 30,72 91,16 148,43 84,62 129,14
Wiener Städtische / PB 610 27,72 95,21 142,74 84,08 127,10

GSVG: Zwischen rund 17 und 89 Euro

Für einen gewerblich Sozialversicherten der Geldleistungsgruppe ist laut AK die Aufzahlung für eine Krankenhausleistung für den Zusatzversicherer geringer, daher ist auch die Prämie für gewerblich Sozialversicherte der Geldleistungsgruppe geringer.

Für Kinder sind daher zwischen 16,16 und 20,72 Euro an monatlicher Prämie zu leisten. Den günstigsten Tarif bietet Generali, am meisten schlägt die Prämie der Uniqa zu Buche.

28-jährige Männer zahlen laut AK monatlich zwischen 38,18 Euro und 59,03 Euro. Der günstigste Anbieter ist die Merkur, am teuersten sind Donau und Wiener Städtische. 28-jährige Frauen liegen zwischen knapp 48 Euro und 66,84 Euro Prämie. Den günstigsten Tarif hat Muki, den teuersten Städtische und die Donau.

Für 43-jährige Frauen hat die Merkur den günstigsten Tarif, er beträgt 74,17 Euro. Die monatliche Prämie bei Donau und Wiener Städtische liegt bei knapp über hundert Euro und damit am oberen Ende der Kostenskala.

Bei 43-jährigen Männern liegen die Monatsprämien zwischen 70,23 Euro und 89,23 Euro. Am wenigsten Kosten fallen beim Tarif von Muki an, am meisten bei jenem von Donau und Wiener Städtischer.

Prämienübersicht Krankenhauskostentarif, GSVG-Versicherte Einstiegsprämien für den österreichweit gültigen Stationärtarif,
ohne Selbstbehalt
Anbieter / TarifKindFrau,
28 Jahre
Frau,
43 Jahre
Mann,
28 Jahre
Mann,
43 Jahre
Allianz / N/S 1625 18,81 53,19 85,14 45,97 72,07
Donau / PG 610 19,46 66,84 100,20 59,03 89,23
Generali / SD 82 16,16 53,08 80,54 46,65 70,33
Merkur / MZS9/10 18,20 48,73 74,17 38,18 64,82
Muki / SOE 2 17,16 47,98 76,65 40,68 70,23
Uniqa / QSX 9/2010 20,72 59,97 94,05 54,93 81,49
Wiener Städtische / PG 610 19,46 66,84 100,20 59,03 89,23

Quelle: versicherungsjournal.at, 6.4.2011

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