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Die Lücke wird wachsen

Die Finanzierung der Pensionen ist die große ökonomische Herausforderung unserer Zeit, und der Staat allein kann sie nicht stemmen

Sozialminister Rudolf Hundstorfer fordert zu Recht, die staatliche Prämie für die geförderte Zukunftsvorsorge zu kürzen. Das einst von Karl-Heinz Grasser eingeführte Sparmodell war von Anfang an verunglückt.

Aber das heißt nicht, dass der Staat nicht andere, klügere Formen der privaten Altersvorsorge fördern soll. Die Finanzierung der Pensionen ist die große ökonomische Herausforderung unserer Zeit, und der Staat allein kann sie nicht stemmen. Selbst wenn es gelingt, dass Menschen länger arbeiten, wird die Lücke im Umlageverfahren zwischen den Beiträgen, die arbeitende Menschen zu zahlen bereit sind, und den Pensionen, die Empfänger vom Staat erwarten, in Zukunft weiter wachsen.

Deshalb sollten Menschen möglichst früh beginnen, ein paar Cent am Tag für ihre Altersvorsorge beiseite zu legen - nicht anstelle der staatlichen Pensionen, sondern als Ergänzung. Doch alle Studien zeigen, dass meist zu wenig gespart wird, weil kurzfristige Bedürfnisse mehr wiegen als spätere Sicherheit. Hier kann der Staat mit finanziellen Anreizen helfen und bereits mit geringen Beträgen ein deutlich größeres Vorsorgevolumen generieren. 

Ob das gelingt, hängt von den Details der jeweiligen Regelung ab. In Deutschland hat sich die Riester-Rente zumindest für Besserverdiener bewährt. Auch Österreich muss hier handeln - und darf nicht so tun, als ob Altersvorsorge allein durch Schönreden gesichert werden kann.

(Quelle: DER STANDARD; Printausgabe, 18.5.2011)

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