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Die „Klassische” speckt ab

Der garantierte Zinssatz bei der klassischen Lebensversicherung beträgt in wenigen Wochen zwei Prozent – doch das hört sich besser an, als es ist, sagen Konsumentenschützer.

Bekanntlich wird der gesetzliche Garantiezinssatz bei der klassischen Lebensversicherung von  der Finanzmarktaufsicht reduziert. Betrug er bisher noch 2,25 Prozent, so sinkt er mit 1. April auf 2,0 Prozent ab. Noch schlechter sind Versicherungskunden in Deutschland dran, denn dort wird der Garantiezinssatz ab nächstem Jahr gar nur 1,75 Prozent betragen.

Zahlt sich Abschluss jetzt noch aus?

Der Verein für Konsumenteninformation setzt sich kritisch mit dem Argument auseinander, es zahle sich aus, jetzt noch eine „Klassische“ zu den bisherigen Bedingungen abzuschließen. Die Experten erinnern daran, dass sich die Verzinsung nicht auf den von den Versicherungskunden eingezahlten Betrag bezieht, sondern auf den so genannten Sparanteil – und der liegt nach den Erfahrungen des VKI zwischen 70 und 85 Prozent des Einzahlungsbetrages.

Im günstigsten Fall bedeutet dies, dass der bisherige Garantiezins von 2,25 Prozent auf den Sparanteil in Wirklichkeit lediglich 1,9125 Prozent auf die Einzahlung ausmacht. Ab 1. April entspricht der dann gültige Garantiezinssatz von 2,0 Prozent nur noch 1,70 Prozent auf den Einzahlungsbeitrag.

Reale Verzinsung zwischen 1,7 und 1,4 Prozent

Noch schlechter ist das Verhältnis, wenn der Sparanteil nur 70 Prozent ausmacht, dann sinkt der Garantiezinssatz auf 1,40 Prozent.

Der VKI: „In heutigen Zeiten klingen auch 1,9125 oder 1,40 Prozent Garantiezins noch gut, aber die Beträge sind nicht direkt mit dem Zinssatz auf einem Sparbuch vergleichbar.  Schließlich entstehen bei der klassischen Lebensversicherung erst einmal Kosten von rund 15 Prozent bis 30 Prozent. Und die müssen erst einmal verdient werden, ehe von einer positiven Verzinsung auf den Kapitaleinsatz die Rede sein kann.“

Quelle: versicherungsjournal.at, 16. März 2011

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